Nachruf auf Schwester M. Irmgardis Michels

Die ehemalige Generaloberin der Waldbreitbacher Franziskanerinnen und Pionierin der deutschen Hospizbewegung Schwester M. Irmgardis Michels ist verstorben

Schwester M. Irmgardis Michels. Foto: Anne Orthen

Waldbreitbach. Die Waldbreitbacher Franziskanerinnen trauern um Schwester M. Irmgardis Michels, die am 4. Januar im Alter von 92 Jahren verstorben ist. Viele Jahre hat Schwester Irmgardis die Entwicklung der Ordensgemeinschaft maßgeblich mitgestaltet und das Engagement der Waldbreitbacher Franziskanerinnen in der Hospizarbeit begründet.

Geboren wurde Schwester Irmgardis in Cochem an der Mosel. Während ihrer Krankenpflegeausbildung im Marienkrankenhaus in Trier lernte sie die Waldbreitbacher Franziskanerinnen kennen. 1956 trat sie mit 26 Jahren der Ordensgemeinschaft bei. Nach der Ordensausbildung kam Schwester Irmgardis nach Saarlouis. Sie wurde damit beauftragt, die Kranken- und Kinderkrankenpflegeschule aufzubauen, deren Leitung sie bis 1970 innehatte. Parallel gründete und leitete sie zusätzlich die Schule in Trier-Ehrang.

1970 wurde Schwester Irmgardis erstmals in die Ordensleitung gewählt und nahm die Aufgaben der Generalvikarin wahr. In dieser Zeit nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil, öffnete sich die Kirche für tiefgreifende Veränderungen. Das wirkte sich auch auf die Orden aus. Schwester Irmgardis engagierte sich zusammen mit ihren Mitschwestern in der Ordensleitung für die Neustrukturierung der Gemeinschaft. Zwölf Jahre, von 1976 bis 1988, war Schwester Irmgardis Generaloberin der Waldbreitbacher Franziskanerinnen. In diesen zwei Amtszeiten hat sie die Gemeinschaft nachhaltig geprägt. Unter anderem unterstützte sie Bildungsangebote für ihre Mitschwestern und förderte die Kommunikation untereinander. Ihr war es wichtig, dass die Ordensfrauen auch eine gute Lebensqualität haben. 

Schwester Irmgardis ist eine der Mitbegründerinnen der Interfranziskanischen Arbeitsgemeinschaft (INFAG). Der Zusammenschluss der (Ordens)Gemeinschaften der franziskanisch-klarianischen Familie im deutschen Sprachraum wurde 1982 in Waldbreitbach gegründet, um das franziskanische Erbe in Kirche und Gesellschaft zu erhalten und wirksam zu machen. Das war Schwester Irmgardis ein wichtiges Anliegen. Ihr gesamtes Leben war von einer tiefen Spiritualität geprägt.

Nach ihrer Amtszeit als Generaloberin reiste Schwester Irmgardis für neun Monate zu ihren Mitschwestern nach St. Paul in die USA. Sie suchte neue Herausforderungen und fand diese in der Hospizarbeit. Dort lernte sie Elisabeth Kübler-Ross, die Mitbegründerin der modernen Hospizbewegung, kennen. Schwester Irmgardis besuchte ihre Seminare und freundete sich mit Elisabeth Kübler-Ross an. Die Hospizidee begeisterte sie.

Zurück in Deutschland wurde sie zu einer Pionierin der deutschen Hospizbewegung. Von 1988 bis 1995 engagierte sie sich zusammen mit zwei Mitschwestern beim Aufbau und bei der Etablierung der Hospizarbeit in Hochdahl. Als Geschäftsführerin begleitete sie das bundesweite Modellprojekt des Bundesministeriums für Arbeit und Sozialordnung, mit dessen finanzieller Förderung das stationäre St. Franziskus-Hospiz Hochdahl gebaut wurde. Mit großem Weitblick und Mut setzte sich Schwester Irmgardis für die Verbreitung der Hospizidee ein und war damit ihrer Zeit weit voraus. Im Blick auf die aktuelle Debatte um den assistierten Suizid entwickelte Schwester Irmgardis bereits vor mehr als 30 Jahren dazu heilvolle Alternativen für ein Leben in Würde bis zuletzt in Schmerzarmut und ganzheitlicher Begleitung.

Alles tun aus Liebe zu Gott, für Gott, mit Gott, um zu Gott zu gelangen.

Mutter Rosa Flesch

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