Die Sendung der Gemeinschaft „lebt in den Herzen vieler Menschen fort“
Nach 115 Jahren haben die Waldbreitbacher Franziskanerinnen Kaisersesch verlassen
Kaisersesch. 1903, und damit noch zu Lebzeiten der Gründerin, der seligen Mutter Rosa, war die Niederlassung des Ordens in Kaisersesch gegründet worden. 115 Jahre haben die Waldbreitbacher Franziskanerinnen hier segensreich gewirkt – zunächst in der Krankenpflege, der Kinderbewahrschule und der Handarbeitsschule und in den letzten Jahrzehnten im Seniorenzentrum St. Josef. Mitte Oktober nun war Generaloberin Schwester Edith-Maria Magar „schweren Herzens“, wie sie in ihrer Ansprache am Ende des feierlichen Erntedank-Gottesdienstes betonte, nach Kaisersesch gekommen, um den Konvent aufzuheben. Es ist dies die 15. Niederlassung, die die Waldbreitbacher Franziskanerinnen in den letzten sechs Jahren aufgrund chronischen Nachwuchsmangels aufgeben müssen. Schwester M. Assumpta Lauer und Schwester M. Immaculata Loth, die in den letzten zwölf Jahren in Kaisersesch gelebt und gearbeitet haben, sind in das Mutterhaus der Ordensgemeinschaft auf dem Waldbreitbacher Klosterberg zurückgekehrt.
Dass es Mitarbeiter, Bewohner und viele Menschen im Ort traurig und wehmütig stimmt, wenn eine so lange gemeinsame Geschichte nach 115 Jahren zu Ende geht, das ist menschlich und nachvollziehbar. Aber, so betonte Schwester Edith-Maria, die Sendung der Gemeinschaft „lebt in den Herzen vieler Menschen fort und hat für immer einen Platz in der Geschichte“. Diesen Gedanken griff auch Schwester Marianne Meyer auf. Die stellvertretende Vorsitzende des Vorstandes der Marienhaus Stiftung ist mehr als zuversichtlich, dass das Erbe Mutter Rosas auch in Zukunft im Seniorenzentrum St. Josef wahrgenommen werden kann. Denn in der Einrichtung gibt es zahlreiche haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich den Waldbreitbacher Franziskanerinnen verbunden fühlen und dazu beitragen werden, „dass die Bewohner und Gäste spüren, dass das Seniorenzentrum St. Josef ein christliches Haus ist“. Und dabei, so Schwester Marianne, werde der Träger sie nach Kräften unterstützen.