„Respekt für Ihr mutiges Zeugnis“
Waldbreitbach/Kirchschletten. In einer E-Mail bedankt sich die Generaloberin der Waldbreitbacher Franziskanerinnen Schwester Edith-Maria Magar sehr herzlich bei Mechthild Thürmer, der Äbtissin von Kirchschletten, für ihren Einsatz für bedrohte Mitmenschen. Gegen die Benediktinerin ermittelt die Staatsanwaltschaft, weil sie mittlerweile mehr als 30 Asylbewerberinnen bei sich im Kloster in Kirchschletten bei Zapfendorf im Landkreis Bamberg aufgenommen und ihnen damit Kirchenasyl gewährt hat. Ihr wurde ein entsprechender Strafbefehl in Höhe von 2.500 Euro zugestellt, den sie jedoch nicht bezahlen wird, da sie sich keiner Schuld bewusst ist. Mutter Mechthild Thürmer hält weiterhin am Kirchenasyl und ihrem Engagement für Flüchtlinge fest, obwohl ihr inzwischen vom Gericht eine Gefängnisstrafe angedroht wird. Sie werde das aktuelle Kirchenasyl erst beenden, wenn das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge die betreffende Frau in ein nationales Verfahren übernommen habe. Denn es gehe um Menschenleben und um die Zukunft eines jungen Menschen, so die Ordensfrau.
Im Namen der Waldbreitbacher Franziskanerinnen „möchte ich Ihnen meinen Respekt für Ihr mutiges Zeugnis bekunden und Ihnen mein Gebet zusagen“, schreibt Schwester Edith-Maria in ihrer E-Mail. „Ich bete für Sie um Ausdauer und Kraft und darum, dass sich die Nächstenliebe stärker erweist als ein Gesetz.“ In ihrem Antwortschreiben bedankte sich Mutter Mechthild sehr für die Mut machenden Zeilen und die Unterstützung. Sie ist fest davon überzeugt, dass das gemeinsame Gebet „uns alle zusammenschweißt und den notleidenden Mitmenschen helfen wird.“
