Neuer Thesenanschlag nach 500 Jahren
Die Reformbewegung Maria 2.0 hängt ihre Thesen über eine lebendige Kirche an Dom- und Kirchentüren – auch an die Tür der Mutterhauskirche in Waldbreitbach
Waldbreitbach. Die Waldbreitbacher Franziskanerinnen beteiligen sich am Thesenanschlag 2.0 der Reformbewegung Maria 2.0 und haben die Thesen über eine lebendige Kirche auch an die Tür der Mutterhauskirche in Waldbreitbach gehängt. Damit schließen sich die Ordensfrauen dem Anliegen der Reformbewegung Maria 2.0 an. Deren Mitglieder haben am vergangenen Wochenende ihre Thesen an Dom- und Kirchentüren im gesamten Bundesgebiet angebracht. Damit weisen sie auf die eklatanten Missstände in der katholischen Kirche hin und fordern Reformen für eine zukunftsfähige Kirche.
„Wir Waldbreitbacher Franziskanerinnen stehen hinter dieser Aktion“, sagt Generaloberin Schwester Edith-Maria Magar. Die Reformbewegung Maria 2.0 fordert unter anderem eine geschlechtergerechte Kirche, in der alle Menschen Zugang zu allen Ämtern haben. Sie erwarten die umfassende Aufklärung sowie die Verfolgung und Bekämpfung der Ursachen von sexualisierter Gewalt in der Kirche. Darüber hinaus wird eine wertschätzende Haltung gegenüber selbstbestimmter, achtsamer Sexualität eingefordert und die Aufhebung des Pflichtzölibats.
Am Wochenende vor der virtuellen Vollversammlung der Deutschen Bischöfe (23. – 25. Februar 2021) wendet sich die Reformbewegung Maria 2.0 mit ihren Forderungen nach Veränderungen in der Kirche erneut an die Öffentlichkeit. Aus ihrer Sicht ist es notwendig, dass die Deutsche Bischofskonferenz endlich beginnt, sich ernsthaft mit den in der katholischen Kirche notwendigen Reformen auseinanderzusetzen und den Willen zu Veränderungen durch Taten bezeugt.
Die Bewegung Maria 2.0 tritt für Reformen in der katholischen Kirche ein. Sie ist eine bundesweit vernetzte Graswurzelbewegung. Zahlreiche Maria-2.0-Gruppen an verschiedenen Orten machen seit Mai 2019 immer wieder mit unterschiedlichen Aktionen in Kirchengemeinden, Bistümern und häufig auch bundesweit gemeinsam auf ihre Forderungen aufmerksam.
