Predigt von Richard Baus zum 18. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr B

Joh 6,24-35. Eph 4,17.20-24

 
Liebe Schwestern und Brüder,

kein einfaches Evangelium, das uns Johannes da heute vorlegt.
Hohe Theologie, die nicht einfach zu erklären ist.
Lassen Sie mich versuchen, einfach mal zwei Gedanken herauszugreifen und sie auf meine Weise zu erklären.

Das Erste ist die Tatsache, dass Jesus sicher sehr enttäuscht ist. Da kommen diese vielen Leute und laufen ihm nach. Aber für ihn wird schnell klar: Sie kommen nicht, weil sie seine Verkündigung hören wollen, nicht um ihn predigen zu hören, sondern weil er gerade vorher das Brotwunder gewirkt hat. Viel Brot gab es da, so viel, dass noch Körbe voll übrig geblieben sind. Und jetzt wollen sie einen, der ihnen jeden Tag dieses Brot gibt. Denn das ist praktisch. Da braucht man nicht mehr zu arbeiten. So einen zum König zu haben, das wäre doch toll. Nie mehr arbeiten müssen - und trotzdem immer satt werden.

Und Jesus muss ihnen erklären, dass Brot noch nicht alles ist.
Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern da braucht er mehr. Wer nur Brot hat, der kann sogar daran sterben, hat Dorothee Sölle mal gesagt. Denn der Mensch braucht auch den Menschen. Menschen, von denen man leben kann, weil sie einen ansehen und ansprechen können. Menschen, die einen wahrnehmen und wertschätzen. Die einen nicht einfach nur abspeisen und dann links liegen lassen, sondern die mit uns gehen, uns auffangen, wenn wir fallen, uns vergeben, wenn wir schuldig geworden sind - und die sich mit uns an den Tisch setzten, selbst wenn wir Sünder sind.

Menschen wie dieser Jesus.

Und so lässt der Evangelist Johannes Jesus dieses wunderschöne Wort sagen:
ICH BIN DAS BROT DES LEBENS. Wer zu mir kommt, der wird nie mehr hungern, nie mehr dürsten.
  

Und da bin ich bei meinem zweiten Gedanken für heute:
Menschen, die wie Brot sind. Brot-Menschen sozusagen. Menschen wie Jesus. Menschen, von denen die Welt leben kann.

Es wäre schade, wenn Jesus der einzige Brot-Mensch gewesen wäre, der auf unserer Welt gelebt hätte. Aber das ist nicht so.

 
Liebe Schwestern und Brüder,

wenn wir Eucharistie feiern, die Feier des Brotes, dann dürfen wir ja glauben, dass der Herr nicht nur das Brot auf dem Altar wandelt, sondern auch uns.
Wir TEILEN dann dieses Brot nicht nur, wir ESSEN es nicht nur, sondern wir WERDEN selbst zu diesem Leib des Herrn, zu diesem BROT.

Und der Herr schenkt uns all seine Macht, all SEINE Möglichkeiten, dass auch wir BROT-MENSCHEN sein können in dieser Welt. Menschen, von denen andere leben können -

weil sie Augen haben, um einander zu sehen, Hände, um einander zu helfen, Herzen, um einander zu lieben.

Und so ist es nur allzu verständlich, wenn Paulus seine Gemeine heute bittet: Zieht Christus an. Seid wie ER.

Bekleidet euch mit seiner Liebe, mit seiner Barmherzigkeit, mit seiner Hilfsbereitschaft und Güte - denn dann seid ihr NEUE Menschen, BROT-MENSCHEN. Menschen, von denen eine Familie, eine Gemeinschaft - ja, die Welt leben kann.

Amen

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