Predigt von Richard Baus zum 4. Fastensonntag, Lesejahr B

Eph 2,4-10
Joh 3,14-21

 
Laetare - Freut euch!


Liebe Schwestern und Brüder,

so steht als Überschrift über dem heutigen 4. Fastensonntag. Und?- Haben Sie sich heute schon gefreut? Über ein freundliches Wort heute Morgen zu Hause? Über eine gute Begegnung auf dem Weg hierher zur Kirche? Vielleicht haben Sie sich ja auch darüber freuen können, dass Sie mit Ihren Fastenvorsätzen gut zurechtgekommen sind?

Aber haben Sie sich auch schon über Gott freuen können? Falls nicht, dann möchte ich Ihnen doch noch einmal die Lesung aus dem Epheser-Brief und das Evangelium von heute in Erinnerung rufen. Denn dort konnten wir Worte und Aussagen über Gott hören, die wirklich erfreut aufhorchen lassen - und die uns einen ganz neuen Zugang zu ihm möglich machen.

Da haben wir Worte gehört, die uns zeigen, wie wichtig wir unserem Gott sind; wie sehr ihm unser Wohl am Herzen liegt.

Erinnern Sie sich? Da schreibt Paulus von diesem Gott: Er hat uns mit Christus auferweckt und uns einen Platz im Himmel gegeben.
Aus Gnade sind wir gerettet.
In seiner großen Liebe hat Gott uns mit Christus zusammen wieder lebendig gemacht.

Mit Christus zusammen, so schreibt Paulus da. Und er will uns damit sagen: Die Liebe Gottes zu uns, die ist genau so groß wie seine Liebe zu Christus. All das, was er in seinem Sohn liebt, das liebt er auch in uns. Und alles, was er für seinen Sohn Jesus Christus tut, das wird er auch für uns tun. Mehr geht nicht. Da macht Gott keinen Unterschied! Ja, wenn er Christus wieder lebendig macht, dann wird er auch uns wieder lebendig machen.

 
Liebe Schwestern und Brüder,

das ist Frohe Botschaft; das ist Evangelium: Gott macht lebendig. Und er wird auch uns wieder lebendig machen, wenn wir tot sind, wenn wir so verstrickt sind in unserer Schuld und in unserer Schwachheit, dass wir nach menschlichem Ermessen mit Sicherheit verloren sind. Wenn wir nichts vorzuweisen haben an guten Werken; wenn wir mit leeren Händen dastehen. Keine Leistungen. Nix.
Wenn wir total am Ende sind, dann kommt Gott. Gott in seiner großen Liebe zu uns.

Jene Liebe, die in Jesus Fleisch angenommen hat und Mensch geworden ist – damit wir eben nicht verloren bleiben, sondern gefunden werden. Damit wir dann nicht im Tod untergehen, sondern Leben haben. Göttliches Leben.

Ja, wo wir an unsere Grenzen kommen, da fangen die Barmherzigkeit und die Liebe Gottes an. Denn - und so bringt es der Evangelist Johannes auf den Punkt:

Gott hat seinen Sohn doch nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern dass er sie rettet.

Und jeder, der an ihn glaubt, jeder, der sich daran festklammert, jeder, der angesichts seiner eigenen Schwachheit, mitten in seinen eigenen Unfähigkeiten, mitten in seiner eigenen Schuld, mitten in seinen Begrenztheiten seine Hoffnung ganz und gar auf Jesus Christus setzt - - der wird gerettet.

  
Liebe Schwestern und Brüder,

dieser Satz „Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird“, der gehört zu den ältesten und urchristlichsten Glaubenssätzen, die uns bekannt sind.

Das ist das Credo des Anfangs - und zwar eins, das wirklich Grund ist zur Freude: Es enthält das Angebot des Ewigen Lebens. Und das einfach als Geschenk. Gratis. Aus Liebe.

  
Liebe Schwestern und Brüder,

ist das nicht unglaublich entlastend, was uns da zugesagt und verheißen ist:
Da werden keine Lasten zusammengeschnürt und uns auf den Rücken gelegt - sondern ein anderer trägt die Last, ein anderer springt für uns ein.

Wo der Mensch versagt hat, da kommt Gott zu Hilfe. Denn nicht ums Richten geht es Gott, sondern ums Retten, ums Erlösen. Und deshalb kommt es nicht auf unsere großen Werke an, nicht auf irgendwelche Leistungen, von denen wir glauben, sie würden uns in den Himmel bringen, sondern es kommt einzig und allein auf die Liebe Gottes an und darauf, dass wir daran glauben.

Nicht unsere Werke retten, sondern unser Glaube.
Unser Glaube an diesen guten und barmherzigen Gott, der die Welt so liebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit diese Welt nicht zum Teufel geht, sondern dass sie zum Heil kommt und gerettet wird für immer und ewig.

Das ist der Grund, warum wir uns heute freuen dürfen:
Weil heute schon aufleuchtet, was wir in wenigen Wochen festlich feiern dürfen: diesen Gott des Lebens, der den Tod und die Sünde besiegt hat und der uns das Leben schenkt - unwiderruflich.

Und über den wir uns deshalb einfach nur freuen können, denn er will nichts Sehnlicheres als uns zu retten - damit wir am Ende dort sind, wo er ist – im Himmel.

Und einen Himmel ohne uns, den kann und den will Gott sich wohl auch gar nicht vorstellen, weil er so verliebt ist in uns Menschen.

Und deshalb kommt er eben nicht als Richter, sondern als Retter.

 
Amen

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