Predigt von Richard Baus zum 1. Adventssonntag, Lesejahr C

Lk 21, 25-28.34-38

  
Liebe Schwestern und Brüder,

da freuen wir uns seit Tagen auf einen stimmungsvollen Advent;
da haben wir den Adventskranz aufgestellt und sind in froher Stimmung - und dann schlägt uns das Evangelium solche Worte und Bilder um die Ohren:
Von einer Erde, die erschüttert wird und bebt, von Zeichen am Himmel, die erschrecken lassen; von Völkern, die vor Angst und Bestürzung vergehen. Und da ist von Fallen die Rede, in die wir geraten können, wenn wir nicht aufpassen. Stellen wir uns so den Advent vor? 

Gewiss, liebe Schwestern und Brüder, das klingt sehr ernst.
Aber es ist nicht aufgeschrieben, um uns zu erschrecken, nicht um uns Angst zu machen, sondern um uns aufmerksam zu machen. Und wenn wir aufmerksam hingehört haben, dann werden wir gehört haben, dass dieser Text darauf hinausläuft, dass dann die Erlösung kommt. 

Die Erlösung, die dann kommt, wenn der Menschensohn kommt - am Ende der Zeit.Nun, das Ende der Zeit, der Jüngste Tag, das Jüngste Gericht, das sind ja auch solche Bilder und Worte, die uns Angst machen können.

Aber Jesus selbst sagt: Wenn all das kommt, dann müssen wir eben keine Angst haben, sondern wir können unser Haupt erheben. Wir können uns aufrichten; aufatmen und Hoffnung schöpfen – denn der Menschensohn bringt das Heil.

Ja, wenn der Menschensohn kommt, wenn er wiederkommt am Ende der Zeit, dann hat dieses Kommen nur einen  einzigen Sinn: Nämlich uns Menschen endlich das Heil zu bringen. Heil und Erlösung.

 
Liebe Schwestern und Brüder,

ich habe einmal gelesen, und das hat mich sehr beeindruckt: Wenn dieser Herr kommt, dann müssen wir wirklich keine Angst haben; denn er muss dann so sein, dass man ihn wiedererkennen kann.

Das heißt, er kann nicht anders geworden sein als er vorher war. Und er kann auch nicht anders handeln als er es zu seinen Lebzeiten getan hat --- denn sonst würde man ihn nicht erkennen, nicht wiedererkennen. Er muss sich treu geblieben sein.

  
Liebe Schwestern und Brüder,

wenn er zu seinen Erdenzeiten den Sündern ihre Schuld vergeben hat, dann muss er auch bei seiner Wiederkunft so vergeben können – denn sonst, wie gesagt, würde man ihn nicht erkennen.
Wenn er zu seinen Erdenzeiten, gnädig und barmherzig gewesen ist, dann muss er auch weiterhin barmherzig sein – sonst wäre er nicht der, auf den man wachend, betend und voll Hoffnung gewartet hat.

Und wenn er kommt, um die Erde zu richten, dann hat auch dieses Gericht mit Erlösung zu tun

Denn wenn der Menschensohn richtet, dann richtet er uns auf. Wenn er Gericht hält, dann zählt er unsere Sünden nicht auf, um uns dann hinterher dafür bluten zu lassen, sondern er zählt sie auf, um sie uns nachzulassen, zu vergeben. Vergebung. Barmherzigkeit. Darum geht es. Und das ist das Ziel.

Denn wenn dieser Jesus bei seinem ersten Kommen als Mensch, als Kind von Betlehem, schon so heilvoll und gut war, um wie viel mehr wird er es bei seinem Wiederkommen am Ende der Zeit sein --- wenn er dann doch kommt, um alles zu vollenden, alles vollkommen zu machen, vollkommen gut und heil?!

 
Liebe Schwestern und Brüder,

Gott kommt auf uns zu. Er kommt aus seinem hohen Himmel herunter - in unsere Welt hinein. Er kommt aus seinem Himmel - auf unsere Erde, damit unsere Erde zu seiner Erde und sein Himmel zu unserem Himmel werden kann.

Wir müssen uns ganz auf Empfang stellen - damit wir ihn nicht verpassen.

Und dazu ist uns der Advent geschenkt - als eine Zeit der Gnade und eine Zeit des Heiles.

So wünsche ich Ihnen allen einen gesegneten und frohen, vor allem aber einen stillen Advent,

denn in der Stille hören wir sein Kommen besonders gut.
 

Amen

 

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