Horizont 2017 - page 7

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„Die Waldbreitbacher Franziskanerinnen
gehörten bei uns genauso selbstverständlich
zum Ortsbild wie der Kirchturm“, denkt
Schwester Ute-Maria Glatz an ihre Kindheit
im saarländischen Eppelborn zurück. Vom
Kindergarten bis später zur Ausbildung als
Erzieherin: die Ordensfrauen prägten ihren
Lebensweg. Als Schwester Ute-Maria erst-
mals den Drang verspürte, vielleicht selbst
in den Orden einzutreten, war sie gerade 15
Jahre alt. „Das Drängen wurde immer stär-
ker, gleichzeitig habe ich mich aber gewei-
gert, daran auch nur zu denken“, erinnert sie
sich. Sie vertraute sich schließlich einer
Franziskanerin an, zu der sie in ihrer Ausbil-
dung engen Kontakt hatte. Schwester Marg-
ret hat viel mit ihr geredet und sie bestärkt,
„auf ihr Herz“ zu hören. Zu der Zeit erschien
das Buch „Macht der Ohnmacht“ über das
Leben der Ordensgründerin. „Das habe ich
in nur zwei Tagen verschlungen“, war
Schwester Ute-Maria von Mutter Rosa faszi-
niert. „Klarheit bekam ich dann kurz darauf
durch Gespräche mit einem Priester“, er-
zählt sie. Die damalige Konventsoberin in
Eppelborn hatte ihre Unruhe gespürt und
sie zu ihm geschickt. „Als ich die Entschei-
dung für den Orden gefällt hatte, war end-
lich Ruhe in mir“, ist sie bis heute dankbar
für diesen Schritt.
Schwester Ute-Maria Glatz
Berufung
Berufung
Eine herzliche und geschwisterliche
Begegnung
Eine amerikanische Delegation besuchte die Waldbreitbacher Franziskanerinnen
Waldbreitbach (as).
„Es war eine sehr herzli-
che Begegnung und eine gute geschwisterli-
che Zusammenarbeit“, so Generaloberin
Schwester Edith-Maria Magar über den Be-
such von Schwester Jean Wincek, der Pro-
vinzoberin, und Schwester Meg Gillespie, ei-
ner Provinzrätin der St. Joseph-Schwestern
von Carondelet Ende Oktober auf demWald-
breitbacher Klosterberg. Die beiden ameri-
kanischen Schwestern wurden begleitet von
Pat Croke vom Aufsichtsrat und Jim Reetz,
dem Vermögensverwalter der Ordensge-
meinschaft. Es sei eine Art Gegenbesuch
gewesen, so Schwester Edith-Maria. Sie
und Schwester Jutta Maria Musker waren
schon mehrfach bei den St. Joseph-Schwes-
tern in Saint Paul, Minnesota, zu Gast.
Denn in ihrer Seniorenresidenz leben drei
der fünf Waldbreitbacher Franziskanerin-
nen des amerikanischen Lokalkonvents.
Pat Croke und Jim Reetz kümmern sich in
enger Abstimmung mit der Generalleitung
um die wirtschaftlichen Belange der ameri-
kanischenWaldbreitbacher Schwestern und
auch das Archiv der Waldbreitbacher Fran-
ziskanerinnen in den USA wird von den St.
Joseph-Schwestern verwaltet. Generalrätin
Schwester Jutta Maria begleitete die amerika-
nischen Gäste nach Trier – hier besichtigten
sie unter anderem den Dommit der Skulptur
der seligen Ordensgründerin Mutter Rosa –,
nach Köln und Maria Laach. „Wir wollten ih-
nen während ihres Besuches ein bisschen von
Deutschland zeigen“, so Schwester Edith-Ma-
ria. Aber ganz besonders hätte ihnen der „In-
dian Summer“ in Waldbreitbach gefallen.
Generaloberin Schwester Edith-Maria Magar (3. von rechts) und die Mit-
glieder des Generalrates der Waldbreitbacher Franziskanerinnen freuten sich
über den Besuch der Delegation der amerikanischen St. Joseph-Schwestern
von Carondelet aus Saint Paul, Minnesota.
Foto: as
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