horizont

3 Im Jahre 2013 hat die Gemeinschaft ihren 150. Geburtstag feiern können; an dem Tag übri- gens, an dem Jorge Mario Bergoglio zumPapst gewählt wurde und sich den Namen Franzis- kus gab. Und sie hat vor wenigen Wochen mit einem Gedenkgottesdienst an den Tag vor zehn Jahren erinnert, als die Ordensgründerin Mutter Rosa im Hohen Dom zu Trier seligge- sprochen wurde. Das sind die Tage und Gele- genheiten, an denen der Orden weit über den Klosterberg hinaus öffentliche Wahrnehmung erfährt. Unsere Gemeinschaft ist kleiner geworden, aber sehr lebendig“ Ein Rückblick auf die Jahre seit dem letzten Generalkapitel 2012 Waldbreitbach. „Unsere Gemeinschaft ist zwar kleiner geworden, sie ist aber nach wie vor auch sehr lebendig“, sagt Schwester Edith- Maria Magar im Rückblick auf die sechs Jahre, die seit dem letzten Generalkapitel vergangen sind. Damals (es war 2012 übrigens auch der 2. Juli, als das Generalkapitel die Ordensleitung wählte) war sie zur neuen Generaloberin der Waldbreitbacher Franziskanerinnen gewählt worden. Es sei eine schöne Zeit gewesen, gleichzeitig aber auch eine anstrengende und schmerzhafte, resümiert sie und ist vor allem dankbar, dass ihr ein „gutes Team“ zur Seite ge- standen habe – Schwester Gerlinde-Maria Gard als Generalvikarin und Schwester Evamaria Durchholz, Schwester Jutta Maria Musker und Schwester Gabriele-Maria Schmidt als Gene- ralrätinnen. Die Gemeinschaft ist kleiner geworden. Zwölf Konvente inDeutschland und zwei in Brasilien sind geschlossen worden. Wenn man bedenkt, dass in den zurückliegenden sechs Jahren 82 Schwestern verstorben sind und die Gemein- schaft weltweit noch 205 Schwestern mit ewi- ger Profess zählt, dann ist das nur folgerichtig und konsequent. Aber: Die Gemeinschaft hat gleichzeitig die Kraft, an einemsozialen Brenn- punkt in Bonn-Duisdorf einen neuen Konvent einzurichten. Und „wir werden in der Fläche präsent bleiben“, verspricht Schwester Edith- Maria. Auch, wie mit der Gründung des inter- franziskanischen Konvents in Hermeskeil, ge- meinsam mit anderen franziskanischen Gemeinschaften. Die Orden rücken in Zeiten von Überalterung und rückläufigen Mitglie- derzahlen kluger Weise enger zusammen. Die Gemeinschaft ist aber nach wie vor auch sehr lebendig. Denn es gibt (zumindest verein- zelt) Frauen, die Christus in geistlicher Ge- meinschaft folgen wollen und den Weg zu den Waldbreitbacher Franziskanerinnen finden. Jede Profess – auch die Profess-Jubiläen ihrer älterenMitschwestern – sieht Schwester Edith- Maria als ein Geschenk und spirituellen Im- puls, als Zeichen und Ermutigung, dass ein Leben in der Nachfolge Christi gelingen kann. Veränderungen hat es in den zurückliegenden sechs Jahren in der Ordensgemeinschaft einige gegeben. Angefangen damit, dass sich die Ge- meinschaft von ihren Einrichtungen getrennt hat und für viele daraus die Frage erwuchs, wie sie das Wirken Gottes in ihrem Leben erfahren können. „Da haben wir bei unseren Mit- schwestern viel Bereitschaft erlebt, sich auf Neues einzulassen“, freut sich Schwester Edith- Maria. Das habe zwar viel Zeit für Gespräche und ein hohes Maß an Transparenz erfordert, aber diese Mühe habe sich gelohnt. Ob bei den Oberinnenkonferenzen oder bei Visitationen: Diese Begegnungen seien überaus wertvoll und gewährten noch mal einen ganz anderen Einblick in das Leben der Mitschwestern, sagt die Generaloberin. Margit Haas (links) und Renate Knoepffler (Mitte) versprachen im Septem- ber 2017, sich als assoziierte Schwestern auf ewig an die Gemeinschaft der Waldbreitbacher Franziskanerinnen zu binden. Foto: Archiv

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