horizont

3 erster Linie aus Spenden und Erlösen von Wohltätigkeitsveranstaltungen. Die Schwes- tern und zahlreicheMitarbeiterinnen betreuen rund 450 Kinder aus ärmsten Familien in Bacabal und Sao Luis. Die Kinder bekommen täglich eine warmeMahlzeit, sie erhaltenHilfe bei den Hausaufgaben und können ihre Frei- zeit sinnvoll gestalten. „Wir machen die Kinder stark“, sagt Schwestern Gabriele-Maria. Das sei der beste Schutz vor Alkohol und Drogen und schaffe eine gute Grundlage für ihr wei- teres Leben. Weg. Nur so können sich die Armen aus ihrer Situation befreien. „Wir mussten ihnen Hilfe zur Selbsthilfe anbieten, denn wir erkannten, dass wir nur damit nachhaltig etwas verän- dern und denMenschen wirklich helfen kön- nen“, sagt Schwester Wilma. Das setzten die Waldbreitbacher Franziska- nerinnen in den darauf folgenden Jahren kon- sequent um. Zum Beispiel wurden in den Ambulanzstationen nicht mehr nur die Kran- ken versorgt und behandelt. Die Schwestern bildeten Gesundheitshelfer aus, die dann selbst in der Lage waren, auch in Gemeinden im Landesinnern Erste Hilfe zu leisten. Auch imBereich der pastoralenArbeit unterstützten die Schwestern die Ausbildung von Laien zu Katecheten und Gemeindeleitern. Sie förder- ten die Bibelarbeit und Familienkatechese und führten Alphabetisierungskurse für Erwach- sene durch. Zusätzlich engagierten sich die Schwestern in der politischen Bewusstseinsbildung der Kleinbauern und setzten sich für sie in den beginnenden Landkonflikten ein. So begleite- ten SchwesterWilma und ihreMitschwestern Landarbeiter, denenHaus undHof genommen wordenwar, zu Landbesetzungen. Gemeinsam mit der armen Landbevölkerung forderten sie vom Staat, die Ungerechtigkeiten zu beenden, seine Verantwortung wahrzunehmen, die Armen im Blick zu behalten und sie aus der Abhängigkeit der Mächtigen zu befreien. In dem Projekt Sitio Reviver , übersetzt heißt das Landgut Neu Leben , begleitetendie Schwes- tern ab 2001 junge suchtabhängige Frauen auf dem Weg zurück in ein Leben ohne Drogen und Alkohol. Das Projekt mussten die Wald- breitbacher Franziskanerinnen 2010 aller- dings aufgeben. Die Regierung gab keine Zuschüsse und nur mit Spenden war es nicht mehr zu finanzieren. Darüber hinaus engagieren sich dieWaldbreit- bacher Franziskanerinnen in einem Projekt, das die Regierung 1996 für Kinder aus mittel- losen Familien ins Leben rief, umdiese in ihrer schulfreien Zeit von der Straße zu holen. Damit sollte verhindert werden, dass dieKinder kriminell und drogenabhängig werden. Als die Regierung nach zwei Jahren die Finanzie- rung einstellte und das Projekt beendet werden sollte, entschied sich die Ordensleitung, es unter demNamen Kinderprojekt Madre Rosa weiterzuführen. Es finanziert sich seitdem in Die Schwestern und dieMitarbeiterinnen des Projektes besuchen auch die Familien der Kin- der und unterstützen sie, wenn sie Hilfe benö- tigen. So haben sie im Rahmen des Kinder- projektes in diesem Jahr einen Back-Kurs angeboten (nähere Informationen dazu finden Sie auf Seite 5). 22 Frauen aus armen Verhält- nissen haben so die Ausbildung zur Bäckerin absolviert und können jetzt das Familienein- kommen aufbessern. Seit 60 Jahren sind die Schwestern in Brasilien für die Menschen da. Zahlreiche Brasiliane- rinnen haben sich in dieser Zeit denWaldbreit- bacher Franziskanerinnen angeschlossen und sind der Gemeinschaft beigetreten. „Die mis- sionarische Tätigkeit hat sich in den 60 Jahren weiterentwickelt“, so Schwester GabrieleMaria. „Wir sind zu Wegbegleiterinnen der Armen und Entrechteten geworden.“ In dem Projekt Sitio Reviver , übersetzt heißt das Landgut Neu Leben , be- gleiteten die Schwestern von 2001 bis 2010 junge suchtabhängige Frauen auf demWeg in ein drogenfreies Leben. Foto: Archiv

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