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Schwester M. Adeltraud Caspers
Berufung
Berufu
Ob auf Fahrradtouren oder in der Kirche –
Schwester M. Adeltraud Caspers hat schon
immer gerne gebetet. Schon als Kind suchte
sie regelmäßig das Gespräch mit Gott. Als sie
14 war, kam ihr bei einem Vortrag über das
Ordensleben zum ersten Mal der Gedanke,
„dass das auch mein Weg sein könnte“. Sie
wuchs als Jüngste von drei Geschwistern in
der Eifel auf. Als ihre beiden Schwestern eine
Hauswirtschaftslehre im Adenauer Kranken-
haus begannen, schlug sie zunächst densel-
ben Weg ein. Schnell war ihr aber klar, dass
sie mehr wollte: „Krankenschwester zu sein,
war mein erstes richtiges Ziel im Leben“, er-
klärt sie ihren Schritt in die Krankenpflege.
In Adenau lernte sie die Waldbreitbacher
Franziskanerinnen kennen. Sie war beein-
druckt, wie intensiv sich die Schwestern den
Menschen zuwandten, und nahm sie sich
zum Vorbild: „Der Gedanke an das Ordens-
leben ließ mich nicht mehr los“, in ihrem In-
nern sei der Ruf immer da gewesen. Schwes-
terM. Adeltraudwollte aber nichts überstürzen
und hat sich intensiv geprüft. „Würde ich nicht
in den Orden eintreten, müsste ich Gott ge-
genüber ‚nein‘ sagen“, machte sie sich damals
klar. Das wollte sie auf keinen Fall. So hat sie
mit 24 Jahren schließlich den entscheiden-
den Schritt gewagt, über den sie bis heute
glücklich ist.
Schwester Dorothea-Maria erhielt von Generalobe-
rin Schwester Edith-Maria eine brennende Kerze
als Sinnbild für Christus als Licht der Welt.
Waldbreitbach. Es folgten weitere Besuche
und zahlreiche intensive Gespräche. 2009
begann sie ihr Postulat, an das sich 2010 das
Noviziat anschloss.
Zwei Jahre lebte sie als Novizin in der Ge-
meinschaft, bevor sie sich 2012 in ihrer Ersten
Profess für drei Jahre an die Waldbreitbacher
Franziskanerinnen band. Diese Versprechen
erneuerte sie 2015 noch einmal für zwei Jah-
re, um sich jetzt für immer für ein Leben in
der Ordensgemeinschaft zu entscheiden.
„Es hat Zeit gebraucht, bis Schwester Doro-
thea-Maria spürte: Ich bin auf dem richti-
gen Weg. Es lohnt sich weiterzugehen“, so
Schwester Evamaria. Damit sei sie in guter
Gesellschaft, denn auch der heilige Franzis-
kus und die selige Mutter Rosa Flesch, die
Ordensgründerin, verbrachten viele Jahre
im Gebet und mit aufmerksamem Hören,
bis sie eine Ahnung davon bekamen, was
Gott mit ihnen vorhatte, und bis sie ihre Be-
rufung fanden.
Während der Zeit der Ordensausbildung als
Novizin und als sogenannte Junioratsschwes-
ter wurde sich Schwester Dorothea-Maria
immer sicherer, dass ein Leben als Ordens-
frau ihre Berufung ist. In dieser Zeit befass-
te sie sich eingehend mit ihrer Beziehung
zu Gott und dem Leben in Gemeinschaft.
Die Solidarität mit Menschen in Not ist ein
weiteres Thema in der Ordensausbildung,
das Schwester Dorothea-Maria ganz be-
sonders am Herzen liegt. Denn als sie noch
in Hamburg lebte, engagierte sie sich unter
anderem in der Hochschulgemeinde für
hilfsbedürftige Menschen aus mehr als 40
Nationen.
Schwester Dorothea-Marias Wunsch, ihr
Leben in der Ordensgemeinschaft zu ver-
bringen, ist über viele Jahre gewachsen. Die
Entscheidung hat sie sich gründlich über-
legt. Und als sie vor dem Altar die Gelübde
versprach und vor der Gemeinde sagte: „Ich
will in dieser Gemeinschaft leben bis zu
meinem Tod“, da spürte man die Freude, mit
der sie diesen Schritt tut.
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