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„Wenn ich male, spreche ich Gott
damit an“
Schwester M. Antonia Poncelet malt leidenschaftlich gern
Neuwied (fs).
Angefangen hat alles mit der
Wachstischdecke auf dem Küchentisch ihrer
Mutter. „Sie war mit sehr schönen roten Ro-
sen bedruckt“, erinnert sich Schwester M. An-
tonia Poncelet. Als kleines Mädchen habe sie
sich die Blüten immer wieder angeschaut und
irgendwann einfach versucht, sie nachzuma-
len. „Seitdem war ich von der Malerei faszi-
niert“, so dieWaldbreitbacher Franziskanerin.
„Leider wurden dann andere Dinge in mei-
nem Leben wichtiger.“ Da waren der Eintritt
in den Orden, verschiedene Berufsausbildun-
gen, später die Arbeit im Nordosten Brasili-
ens für Menschen aus ärmsten Verhältnissen.
Erst rund 40 Jahre später, Ende der 80er Jahre,
nahm sie die Pinsel wieder ernsthaft in die
Hand. Und heute vergeht kein Wochenende,
an dem sie nicht wenigstens ein paar Stunden
in ihrem kleinen Atelier verbringt. Allein in
den letzten Jahren sind so über 100 Bilder ent-
standen, die die Ordensfrau auch schon in der
ein oder anderen Ausstellung präsentiert hat.
„Ich hatte lange sehr wenig Selbstvertrauen,
was meine Bilder angeht“, gibt Schwester M.
Antonia zu, „ich fragte mich immer, ob meine
Art zu malen überhaupt etwas mit Kunst zu
tun hat“. Vor ein paar Monaten besuchte sie in
Trier an der Kunstakademie einen zweiwö-
chigen Kurs in freier und abstrakter Malerei.
„Der Professor dort hat mir sehr viel Mut ge-
macht, meinem Stil treu zu bleiben“, ist sie
ihm dankbar. Von ihm habe sie auch gelernt,
dass jedes Bild seine eigene Poesie hat: „Diese
entsteht aus dem Farbenspiel im Zusammen-
hang mit dem, was das Bild erzählt“. Schwes-
ter M. Antonia hat sich zum Ziel gesetzt, allen
ihren Werken etwas von dieser Poesie mitzu-
geben. „Ich wünsche mir, dass jeder in mei-
nemBilden etwas aus seinem Inneren wieder-
findet“, sagt sie. Ihre Bilder versteht sie als
„Energiebilder“, die dem Betrachter Fantasie
und Freude vermitteln, gleichzeitig aber auch
zum Nachdenken anregen und Sehnsüchte
bewusst werden lassen. Unabhängig davon,
ob sich das mit ihrer eigenen Intention deckt.
„Wenn ich male, spreche ich Gott damit an“,
versucht sie ihre Motivation zu erklären. In
der Regel sind es daher auch religiöseThemen
und spirituelle Erfahrungen, die die Ordens-
frau auf Leinwand festhält. Bei Mariendarstel-
lungen oder Engeln werden die Motive dann
Am Donnerstag, den 19. Oktober 2017, wird es im Forum Antoniuskirche
Waldbreitba-
cher Impulse
zur Bewahrung der Schöpfung geben. Die Veranstaltung steht unter dem
Motto
Weil es sie nur einmal gibt: Earth First!
Referenten dieser ganztägigen Veranstaltung
(gesonderte Einladung folgt) werden sein:
Dr. Martin Bröckelmann-Simon
,
Geschäftsführer Internationale Zusammenarbeit bei MISEREOR;
Charlotte Kleinwächter,
Klimaschutzmanagerin des Bistums Trier;
Schwester Beate Krug,
Franziskanerin
Umweltingenieurin und Umweltbeauftragte des Klosters Oberzell
Die diesjährigen Waldbreitbacher Impulse sind eine gemeinsame Veranstaltung der Wald-
breitbacher Franziskanerinnen, der Franziskus Umweltstiftung und der Marienhaus Stiftung.
Bitte schon einmal vormerken:
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