Marienhaus - page 2

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meindereferentin war schon einmal sieben
Jahre im Allgäu in einem geistlichen Zent-
rum tätig. „Die Arbeit hat mir große Freude
gemacht, und ich habe deshalb sofort Ja ge-
sagt“, erinnert sie sich.
Schwester M. Beate hatte den Brief der IN-
FAG bei ihrer Arbeit im Sekretariat der Or-
densleitung gelesen. „Darin stand ausdrück-
lich, dass auch ältere Ordensmitglieder für
diese Aufgabe geeignet seien“, so die 70-jähri-
ge ehemalige Lehrerin. „Ich fühle mich noch
jung genug für eine neue Herausforderung.“
Deshalb habe sie ihre Provinzoberin darauf
angesprochen, und diese stimmte ihrem
Wunsch zu. Schwester Dorothea-Maria, die
mit 40 Jahren jüngste der drei Ordensfrauen,
war von Generaloberin Schwester Edith-Ma-
ria Magar gefragt worden. Auch sie sagte „Ja“,
denn sie wollte nach Abschluss ihres Juniora-
tes gerne seelsorglich tätig sein.
Mit ihrer Entscheidung für das Projekt spran-
gen die drei Schwestern gleichsam ins kalte
Wasser. Zu diesem Zeitpunkt kannten sie
sich nicht. Sehr schnell stellten sie aber fest,
„dass wir in vielen Bereichen ganz ähnlich ti-
cken“, so Schwester Elke. Ob es um das ge-
meinsame Kochen geht – alle Drei mögen
eine spontane, kreative Küche – , oder dar-
um, einen Namen für ihre neu entstandene
Gemeinschaft zu finden. „Wir waren uns bei-
spielsweise direkt einig, dass unsere Kommu-
nität St. Clara heißen soll“, sagt Schwester
Dorothea-Maria. Auch ihre franziskanische
Spiritualität verbindet sie. So hat das Kreuz
von San Damiano für sie eine ganz besondere
Bedeutung. „Denn es zeigt, dass das ganze
Leben von der Liebe Gottes umschlossen ist
und er alle Wege mit uns geht“, so Schwester
Die Sießener Franziskanerin Schwester M. Elke Weidinger, die Dillinger
Franziskanerin Schwester M. Beate Kleß und die Waldbreitbacher Fran-
ziskanerin Schwester Dorothea-Maria Slabschie in der Kirche des ehe-
maligen Franziskanerklosters Hermeskeil.
Elke. Diesen Glauben wollen die Drei ge-
meinsam in Hermeskeil leben und in die Ge-
meinde zu den Menschen tragen.
Und so starten sie mit vielen Ideen in das
Projekt, dessen Leitung bei der INFAG liegt.
Schwester Evamaria Durchholz, Vorstands-
mitglied der INFAG und Generalrätin der
Waldbreitbacher Franziskanerinnen, ist ihre
Ansprechpartnerin. „Wir freuen uns, dass wir
gemeinsam etwas aufbauen können“, sagen
alle drei unisono. Sie wollen regelmäßige
Gebetszeiten, Gesprächskreise zu biblischen
Themen und zur franziskanischen Spirituali-
tät sowie geistliche Begleitung anbieten. Da es
im Kloster Gästezimmer gibt, wird ihre Tür
in Zukunft auch Menschen offen stehen, die
Interesse haben, eine Zeitlang in ihrer Ge-
meinschaft mitzuleben. Gleichzeitig wollen
sie die Gruppen und Initiativen kennenler-
nen, die es vor Ort schon gibt. „Viele Haupt-
und Ehrenamtliche haben großes Interesse
daran, mit uns zusammenzuarbeiten“, so
Schwester Elke.
Derzeit stehen die Schwestern allerdings noch
am Anfang. „Die letzten Wochen haben wir
vor allemmit Putzen verbracht“, so Schwester
Elke. Dabei wurden sie tatkräftig vonMitglie-
dern des Fördervereins unterstützt, der sich
gegründet hatte, als feststand, dass die Fran-
ziskanerbrüder Hermeskeil verlassen wür-
den. Sie haben sich in den vergangenen Mo-
naten um das Gebäude und den Garten
gekümmert und auch dafür gesorgt, dass
weiterhin regelmäßig sonntagabends Gottes-
dienste in der Klosterkirche gefeiert werden
konnten. Zur Begrüßung der Ordensschwes-
tern hatten sie Ende September zu einem gro-
ßen Fest eingeladen und so die Schwestern
herzlich willkommen geheißen.
Foto: as
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