Marienhaus - page 6

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Schwester M. Diane Tobossi und die Gruppe Impulsos del Sur brachten ihren Zuhörern
nicht nur den Benin näher
Waldbreitbach.
Auch wenn es im Veranstal-
tungskalender als Afrikatag angekündigt
war, so war das erste Ziel von Schwester M.
Diane Tobossi doch, den Besuchern, die
Mitte August in großer Zahl ins Mutterhaus
der Waldbreitbacher Franziskanerinnen ge-
kommen waren, ihre Heimat Benin näher zu
bringen und zu erklären, warum in diesem
kleinen westafrikanischen Land die Völker
und Religionen friedlich zusammenleben.
Der Tag, der von der Gruppe
Impulsos del
Sur
(ihre Mitglieder stammen von drei Kon-
tinenten) mitgestaltet wurde, zeigte gleich-
zeitig aber auch, wie wichtig Austausch und
Dialog, die von Interesse, Respekt und Wert-
schätzung für mein Gegenüber geprägt sind,
„Mi kuwabo“ - Seid willkommen
Generaloberin Schwester Edith-Maria Magar (4. von links) und Schwester M. Diane Tobossi (links neben
ihr) hießen die Gruppe Impulsos del Sur herzlich willkommen.
Fotos: hf
1945 starben acht junge Menschen vor ihren
Augen. Damals war Schwester M. Irmgardis
Michels erst 15 Jahre alt. In nur einer Nacht
wurde ihre Heimat Cochem vollständig nie-
dergebrannt. „Alles, was meine Eltern in 25
Jahren harter Arbeit aufgebaut hatten, war
zerstört“, erinnert sie sich. Die Kriegserlebnis-
se bedeuteten für sie einen Wendepunkt.
Nicht nur ihre Begeisterung für die damalige
Jugendbewegung brach in sich zusammen, sie
kam auch zur Überzeugung, dass es mehr im
Leben geben musste als materiellen Erfolg.
Die christlichen Eckpfeiler, die ihre tiefgläubi-
gen Eltern immer aufrechterhalten hatten, ga-
ben der jungen Frau nun den nötigen Halt.
Während eines sozialen Dienstes im Kinder-
garten lernte sie die Waldbreitbacher Franzis-
kanerinnen kennen und schätzen. Sie ent-
schloss sich, bei den Ordensschwestern in
Trier Krankenpflege zu lernen und später in
einer Arztpraxis zu arbeiten. Parallel war sie
sehr in der Katholischen Jugend engagiert.
Besonders interessierte sie die Mission. Nach
den Kriegs-Schrecken der vergangenen Jahre
wollte sie der Welt eine sinnvollere Botschaft
bringen „und die ganze Welt umarmen“,
denkt sie zurück. Es sollte nicht nur ihr per-
sönlich gut gehen, sie wollte über diesen Rah-
men „hinausfliegen“. Dafür suchte sie nach
„Verstärkung“. Eine Waldbreitbacher Franzis-
kanerin, die sie sehr verehrte, vermittelte ihr
den Kontakt zur Gemeinschaft. Schon kurz
darauf wurde Schwester M. Irmgardis 1956 in
Waldbreitbach Novizin. Und auch wenn ihr
Weg sie nicht in die Mission nach Brasilien
führte, erkannte sie im Laufe der Jahre, wie
wichtig ihre missionarischen Aufgaben auch
in Deutschland waren und bis heute sind.
Schwester M. Irmgardis Michels
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