HORIZONT

6 Waldbreitbach (as). Die Waldbreitbacher Franziskanerinnen stehen voll und ganz hin- ter dem Vorbereitungskurs Diakonische Lei- tungsdienste für Frauen in der Kirche , der Mitte September gestartet ist. „Deshalb öff- nen wir den 16 Teilnehmerinnen, die sich zum Diakonat berufen fühlen, gerne die Türen unseres Mutterhauses und begleiten sie auf ihrem spirituellen Weg“, sagt Gene- raloberin Schwester Edith-Maria Magar. Zum dritten Mal schon organisiert das Netz- werk Diakonat der Frau diesen Kurs, um Frauen für den Diakonat auszubilden, ob- wohl nach wie vor nicht abzusehen ist, wann oder ob überhaupt jemals Frauen von der katholischen Kirche zur Diakonatsweihe zugelassen werden. „Das ist ein von der amtlichen Kirche nicht gewürdigter Schatz“, sagt Irmentraud Ko- busch, die Vorsitzenden des Netzwerks Di- akonat der Frau . Sie alle seien der Kirche eng verbunden und brächten ihre Zeit und ihre Talente ein, „ihre Berufung jedoch, die können sie nicht leben, weil sie Frauen sind.“ Auch für Schwester Edith-Maria ist es eine Frage der Geschlechtergerechtigkeit in der Kirche und der Ehrfurcht vor der 16 Frauen nehmen teil am dritten Vorbereitungskurs Diakonische Leitungsdienste für Frauen in der Kirche – sie können nicht mit der Weihe zur Diakonin rechnen Freuen sich, dass der dritte Vorbereitungskurs Diakonische Leitungsdienste für Frauen in der Kirche im September startete: Dr. Jutta Mader und Gabriele Greef, die den Kurs leiten, Schwester Gerlinde-Maria Gard, Lucia Zimmer, die die Frauen geistlich begleiten, sowie Irmentraud Kobusch (von links). Foto: as „Das ist ein von der amtlichen Kirche nicht gewürdigter Schatz“ Berufung von Frauen, weshalb sie den sa- kramentalen Diakonat der Frauen fordert. Damit steht sie nicht allein: Die Weltkon- ferenz der Generaloberinnen, der auch Schwester Edith-Maria angehört, hat bei ihren Audienzen 2016 und 2019 bei Papst Franziskus eindringlich darum gebeten, Frauen die Tür zum Diakonat zu öffnen. Die Kursteilnehmerinnen stammen aus ganz Deutschland. Ihnen gemeinsam ist, dass sie sich zum Diakonat berufen fühlen. Für die Ausbildung haben sie sich eigens beworben. Voraussetzung war, dass sie über eine fun- dierte theologische Ausbildung verfügen und tief in der Kirche verwurzelt sind. Einige von ihnen sind im kirchlichen Dienst tätig, Vor- aussetzung war das aber nicht. „Wir haben ihnen allen aber ganz deutlich gemacht, dass sie nicht damit rechnen können, am Ende des Kurses geweiht zu werden oder ein Amt in der Kirche zu erhalten“, betont Irmentraud Kobusch. Sie wisse, dass das für die ein oder andere sehr schmerzhaft sei, „aber wir führen den Kurs dennoch durch, denn so setzen wir ein deutliches Zeichen, dass wir die Verän- derung wollen“. Und sollte es dann doch ein- mal den Diakonat der Frau geben, dann stün-

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