Marienhaus - page 4

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Waldbreitbach (as).
Generalvikarin Schwester
Gerlinde-Maria Gard freut sich und ist er-
leichtert: Die fünf syrischen Flüchtlinge, die
Ende 2015 von den Waldbreitbacher Franzis-
kanerinnen aufgenommen wurden, haben im
September mit einer Ausbildung begonnen.
„Fast zwei Jahre lebten sie bei uns auf dem
Klosterberg“, so die Waldbreitbacher Franzis-
kanerin. Die Ordensschwestern haben die
Flüchtlinge in dieser Zeit intensiv begleitet,
beispielsweise zu zahlreichen Terminen ge-
fahren und dafür gesorgt, dass sie Deutsch-
und Integrationskurse besuchen konnten. Sie
haben ihnen geholfen, Praktikumsplätze zu
finden, haben versucht, sie mit Sitten und Ge-
bräuchen bekannt zu machen und auch juris-
tische Fragen zu klären. Unterstützt wurden
die Ordensfrauen dabei von einigen Ehren-
amtlichen. So hat sich ein pensionierter Leh-
rer bei jedem Einzelnen darum gekümmert,
dass die Zeugnisse anerkannt wurden. „Jetzt
sind die jungen Männer so weit, dass sie ihren
Weg allein weitergehen können“, sagt Schwes-
ter Gerlinde-Maria.
Einige von ihnen sind in Einrichtungen der
Marienhaus Unternehmensgruppe unterge-
kommen. So Yamen Al Kheda, der die Aus-
bildung Büromanagement im Marienhaus
Klinikum St. Elisabeth Neuwied absolviert.
Nach seinem Examen würde er gerne BWL
studieren. Derzeit wohnt er zusammen mit
Obada Alsbaii, der bei der Firma Dachser
eine Ausbildung im Bereich Logistik macht,
im Wohnheim am Marienhaus Klinikum in
Bendorf. Yamens Bruder Wael Al Kheda will
gerne in einem technischen Beruf arbeiten
und hat einen Ausbildungsplatz zum Konst-
ruktionsmechaniker in einem mittelständi-
schen Betrieb in Schwäbisch Hall gefunden.
Auch Masoud Alou ist einer der Flüchtlinge,
der in der Trägerschaft seine Ausbildung ab-
solviert. Er lernt im Krankenhaus Maria Hilf
Büromanagement und ist derzeit im Einkauf
eingesetzt. Und Mohamad Alhaji hat eine
Ausbildung zum Physiotherapeuten am St.
Elisabeth Krankenhaus in Wittlich, einem
Haus der cusanus trägergesellschaft trier, be-
gonnen und besucht die Schule für Physiothe-
rapie des Bildungszentrums Eifel-Mosel.
Sie alle haben in den vergangenen zwei Jahren
gut die deutsche Sprache gelernt. „Dennoch
sagen alle Fünf, dass ihnen vor allem der
Unterricht in der Schule Mühe macht“, so
Mohamad Alhaji (vorne links) fühlt sich wohl mit seinen Mitschülern in der Schule für Physiotherapie des
Bildungszentrums Eifel-Mosel.
Fotos: red
„Jetzt sind die jungen Männer so weit, dass
sie ihren Weg allein weitergehen können“
Die ersten syrischen Flüchtlinge haben nach zwei Jahren den Waldbreitbacher Klosterberg
verlassen und mit einer Ausbildung begonnen
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