Marienhaus - page 5

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Schwester Gerlinde-Maria. „Sie müssen weiter
dran bleiben und ihr Deutsch verbessern.“
Dafür erhalten sie weiterhin Unterstützung.
Masoud Alou zum Beispiel nimmt jetzt zu-
sätzlich an einem Sprachprogramm des Ar-
beitsamts teil, denn seine schulischen Leis-
tungen schwanken arg, weil er im Unterricht
nicht immer alles versteht. Darüber hinaus
setzen sich einige seiner Mitschüler einmal in
der Woche mit ihm zusammen und bespre-
chen den Unterrichtsstoff. Masoud Alou hilft
das sehr und „er entwickelt sich großartig“, so
Manfred Schröder, der Leiter der Personalab-
teilung des Krankenhauses Maria Hilf. Auch
Mohamad Alhaji wird von seinen Mitschülern
intensiv unterstützt. „Er ist in seinem Ausbil-
dungskurs gut integriert“, beobachtet Inge
Stern, die Leiterin der Schule für Physiotherapie
am Bildungszentrum Eifel-Mosel.
Die jungen Männer hätten die besten Voraus-
setzungen, um hier in Deutschland auch be-
ruflich Fuß zu fassen, freut sich Schwester
Gerlinde-Maria, „denn sie sind motiviert und
wollen etwas erreichen“.
„Wer Vater und Mutter mehr ehrt, ist meiner
nicht wert.“ – Es war dieser Satz, der Schwes-
ter M. Majella Grewer stark berührte. Schon
damals spürte sie ihre Berufung zum Or-
densleben. Sie war 14 Jahre alt und besuchte
einige Vorträge bei der Volksmission in ih-
remHeimatort Horath bei Morbach. Schwes-
ter Majella stammt aus einer sehr religiösen
Familie mit sieben Kindern – drei Mädchen,
von denen eines schon sehr früh starb, und
vier Jungen. „Wir hatten eine kleine Land-
wirtschaft, und meine Mutter betete immer,
wenn wir gemeinsam aufs Feld gingen“, erin-
nert sie sich.
Kontakt zu den Waldbreitbacher Franziska-
nerinnen hatte damals bereits ihre ältere
Schwester. Sie lernte in Engers bei den Or-
densfrauen Hauswirtschaft und entschied
sich, bei den Franziskanerinnen einzutreten.
Bei der Einkleidung ihrer Schwester war
Schwester Majella zum ersten Mal auf dem
Waldbreitbacher Klosterberg und spürte,
dass auch sie dieser Gemeinschaft angehören
wollte. Und so stellte sie sich an diesem Tag
direkt bei der damaligen Generaloberin
Schwester M. Angelina Spies vor. Dann aber
ließ sie sich doch noch etwas Zeit. Sie hatte
gerade ihre Schneiderinnenlehre abgeschlos-
sen und wollte zunächst noch ihrer Mutter
bei der vielen Arbeit helfen. Denn diese hatte
nach dem Weggang ihrer Schwester keine
weitere Tochter, die ihr in der Landwirtschaft
und bei Hausarbeit zur Hand gehen konnte.
„Ich wollte sie nicht allein lassen“, sagt
Schwester Majella. Dennoch ließ sie der Satz,
den sie Jahre zuvor bei der Volksmission ge-
hört hatte, nicht los, und sie blieb ihrer Beru-
fung treu. Zwei Jahre, nachdem ihre Schwes-
ter in den Orden eingetreten war, folgte sie
ihr nach Waldbreitbach.
Schwester M. Majella Grewer
Freuen sich, dass sich Masoud Alou (2. von rechts) als Auszubildender für Büromanagement im Kran-
kenhaus Maria Hilf so gut entwickelt: Manfred Schröder (links), der Leiter der Personalabteilung, und die
beiden Azubi-Betreuer Philipp Hergarten und Stefanie Frisch.
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