Generaloberinnen fordern von Politikern mehr Barmherzigkeit
Die Generaloberinnen aus dem deutschsprachigen Raum tagten in Kloster Oberzell bei Würzburg
Waldbreitbach/Kloster Oberzell. „Es kann nicht sein, dass wir Schutzbedürftigen unsere Hilfe verweigern und sie auf dem Altar des kommenden Wahlkampfes opfern“, so fasst Generaloberin Schwester Edith-Maria Magar das einstimmige Votum der Generaloberinnen aus dem deutschsprachigen Raum zusammen. Die 29 Ordensfrauen tagten Mitte März in Kloster Oberzell bei Würzburg. Sie vertreten mehr als 5.000 Ordensschwestern aus Kongregationen, deren Generalate in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Luxemburg liegen. Gerade Parteien, die die Bezeichnung christlich in ihrem Namen führen, seien aufgerufen, entsprechend zu handeln. „Gemeinsam kritisieren wir die derzeitigen Abschiebungen abgelehnter Asylbewerber nach Afghanistan“, sagt Schwester Edith-Maria. „Denn die Lage in diesem Land ist nach wie vor sehr gefährlich.“ Mit ihrem Aufruf fordern die Generaloberinnen von den Politikern mehr Barmherzigkeit.
Für die Orden sei es schon immer selbstverständlich gewesen, sich für Schwache und Schutzbedürftige stark zu machen. Deshalb engagieren sich die einzelnen Gemeinschaften auch in der Flüchtlingshilfe. So haben die Waldbreitbacher Franziskanerinnen im September 2015 neun Männer aufgenommen, die aus Syrien geflohen waren. Und im April 2016 haben sie einer afghanische Flüchtlingsfamilie mit vier Kindern ein Haus zur Verfügung gestellt, in dem zuvor eine Schwesterngruppe lebte. „So wie wir den Flüchtlingen helfen, in Deutschland Fuß zu fassen, so tun das auch die Ordensschwestern der anderen Kongregationen“, so Schwester Edith-Maria. Den Armen und Schwachen zu helfen, sei zutiefst christlich und damit eine nach wie vor aktuelle Aufgaben der Ordensgemeinschaften.