Tragfähige Strukturen für eine erfolgreiche Zukunft
Gründung der GmbH
Am 19. Januar 1903 gründeten die Waldbreitbacher Franziskanerinnen die Marienhaus, Kranken- und Pflegeanstalt, Gesellschaft mit beschränkter Haftung, welche im Sanct Marienhaus bei Waldbreitbach, Kreis Neuwied ihren Sitz hatte. Zweck dieser Gesellschaft, so heißt es in Paragraph 2 des Gesellschaftervertrags, ist die Errichtung und Verwaltung von Kranken- und sonstigen Wohltätigkeits-Anstalten und Nutzbarmachung derselben zugehörigen Immobilien um diesen Zweck erreichen zu können. In dem Jahr, in dem die Marienhaus GmbH gegründet wurde, feierte die Ordensgemeinschaft bereits ihr 40-jähriges Bestehen. Die Schwestern, allen voran die Stifterin Mutter M. Rosa Flesch, waren angetreten, um den Benachteiligten und Schwachen ihrer Zeit vorbehaltlos zu helfen. Und dabei verschwendeten sie in den ersten Jahren und Jahrzehnten kaum einen Gedanken daran, wie sie ihre Arbeit und die fast zwangsläufig entstehenden Besitztümer juristisch am besten absichern sollten.
GmbH wurde Vermögensträgerin
Inzwischen war die Gründung der GmbH für die Ordensleitung allerdings ein notwendiger juristischer Akt geworden, weil man die ordenseigenen Einrichtungen rechtlich auf ein sicheres und dauerhaftes Fundament stellen wollte. Zuvor mussten Grund- und Gebäudebesitz auf den Namen einzelner Schwestern in die Grundbücher eingetragen werden. Das erwies sich jedoch als unpraktisch und kostspielig, weil bei Sterbefällen die Häuser wieder überschrieben werden mussten. Daraufhin wurden Immobilien auf Pfarrgemeinden übertragen, bis die GmbH Vermögensträgerin wurde.
Mit der Marienhaus GmbH haben die Waldbreitbacher Franziskanerinnen den Grundstein gelegt für einen der großen christlichen Träger sozialer Einrichtungen in Deutschland. 2011 haben die Schwestern die Einrichtungen der Marienhaus GmbH in die Marienhaus Stiftung überführt und so die Weichen für die Zukunft ihrer Werke neu gestellt und gleichzeitig dafür Sorge getragen, dass das Unternehmen sein unverwechselbares christliches Profil behält. Nach wie vor sind die Ordensgemeinschaft und das Unternehmen eng miteinander verbunden.
Der Marienhaus Unternehmensgruppe gehören heute Krankenhäuser, Alten- und Pflegeeinrichtungen, Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen, Hospize, Bildungseinrichtungen sowie sonstige Einrichtungen in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland an. Insgesamt arbeiten rund 13.800 Frauen und Männer in der Marienhaus Unternehmensgruppe.