„Wir sind mit offenen Armen in Hermeskeil empfangen worden“

Schwester Dorothea-Maria Slabschie, Schwester M. Elke Weidinger und Schwester M. Beate

Kleß bauen in Hermeskeil ein geistliches Zentrum auf

Die Sießener Franziskanerin Schwester M. Elke Weidinger, die Dillinger Franziskanerin Schwester M. Beate Kleß und die Waldbreitbacher Franziskanerin Schwester Dorothea-Maria Slabschie in der Kirche des ehemaligen Franziskanerklosters Hermeskeil.

Schwester Dorothea-Maria Slabschie, Schwester M. Beate Kleß und Schwester M. Elke Weidinger werden gemeinsam im ehemaligen Franziskanerkloster Hermeskeil ein geistliches Zentrum aufbauen.

Fotos: Andrea Schulze

Hermeskeil (as). „Wir sind mit offenen Armen in Hermeskeil empfangen worden“, freuen sich die drei Franziskanerinnen, die seit Mitte September das ehemalige Franziskanerkloster wieder mit Leben erfüllen und damit die fast 100-jährige franziskanische Tradition in Hermeskeil weiterführen. Das
Besondere daran: Jede der drei Schwestern ist in einer anderen franziskanischen Kongregation
zu Hause – Schwester Dorothea-Maria Slabschie ist Waldbreitbacher Franziskanerin, Schwester M. Elke Weidinger Sießener Franziskanerin und Schwester M. Beate Kleß stammt aus dem Kloster der Franziskanerinnen in Dillingen.

Fast ein Jahr stand das Klösterchen, wie es im Ort liebevoll genannt wird, leer, nachdem Ende Oktober 2016 die letzten Franziskanerbrüder Hermeskeil verlassen hatten. Dass jetzt hier Franziskanerinnen leben, ist der INFAG zu verdanken. Die interfranziskanische Arbeitsgemeinschaft, der alle Gemeinschaften der franziskanisch-klarianischen Familie im deutschen Sprachraum angehören, plante nämlich, das Gebäude für ein geistliches Zentrum zu nutzen. Jede franziskanische Gemeinschaft erhielt die Anfrage, ob es bei ihnen Schwestern oder Brüder gebe, die sich vorstellen könnten, an diesem auf drei Jahre angelegten Projekt mitzuarbeiten. „Wir Drei sind die Antwort auf den Brief der INFAG“, so Schwester Elke. Sie freut sich sehr, dass sie von ihrer Generaloberin gefragt wurde, ob sie nach
Hermeskeil gehen wolle. Die 53-jährige Gemeindereferentin war schon einmal sieben Jahre im Allgäu in einem geistlichen Zentrum tätig. „Die Arbeit hat mir große Freude gemacht, und ich habe deshalb sofort Ja gesagt“, erinnert sie sich.

Schwester M. Beate hatte den Brief der INFAG bei ihrer Arbeit im Sekretariat der Ordensleitung gelesen. „Darin stand ausdrücklich, dass auch ältere Ordensmitglieder für diese Aufgabe geeignet seien“, so die 70-jährige ehemalige Lehrerin. „Ich fühle mich noch jung genug für eine neue Herausforderung.“ Deshalb habe sie ihre Provinzoberin darauf angesprochen, und diese stimmte ihrem Wunsch zu. Schwester Dorothea-Maria, die mit 40 Jahren jüngste der drei Ordensfrauen, war von Generaloberin Schwester Edith-Maria Magar gefragt worden. Auch sie sagte „Ja“, denn sie wollte nach Abschluss ihres Juniorates gerne seelsorglich tätig sein.

Mit ihrer Entscheidung für das Projekt sprangen die drei Schwestern gleichsam ins kalte Wasser. Zu diesem Zeitpunkt kannten sie sich nicht. Sehr schnell stellten sie aber fest, „dass wir in vielen Bereichen ganz ähnlich ticken“, so Schwester Elke. Ob es um das gemeinsame Kochen geht – alle Drei mögen eine spontane, kreative Küche – , oder darum, einen Namen für ihre neu entstandene Gemeinschaft zu finden. „Wir waren uns beispielsweise direkt einig, dass unsere Kommunität St. Clara heißen soll“, sagt Schwester Dorothea-Maria. Auch ihre franziskanische Spiritualität verbindet sie. So hat das Kreuz von San Damiano für sie eine ganz besondere Bedeutung. „Denn es zeigt, dass das ganze Leben von der Liebe Gottes umschlossen ist und er alle Wege mit uns geht“, so Schwester Elke. Diesen Glauben wollen die Drei gemeinsam in Hermeskeil leben und in die Gemeinde zu den Menschen tragen.

Und so starten sie mit vielen Ideen in das Projekt, dessen Leitung bei der INFAG liegt. Schwester Evamaria Durchholz, Vorstandsmitglied der INFAG und Generalrätin der Waldbreitbacher Franziskanerinnen, ist ihre Ansprechpartnerin. „Wir freuen uns, dass wir gemeinsam etwas aufbauen können“, sagen alle drei unisono. Sie wollen regelmäßige Gebetszeiten, Gesprächskreise zu biblischen
Themen und zur franziskanischen Spiritualität sowie geistliche Begleitung anbieten. Da es im Kloster Gästezimmer gibt, wird ihre Tür in Zukunft auch Menschen offen stehen, die Interesse haben, eine Zeitlang in ihrer Gemeinschaft mitzuleben. Gleichzeitig wollen sie die Gruppen und Initiativen kennenlernen, die es vor Ort schon gibt. „Viele Haupt- und Ehrenamtliche haben großes Interesse
daran, mit uns zusammenzuarbeiten“, so Schwester Elke.

Derzeit stehen die Schwestern allerdings noch am Anfang. „Die letzten Wochen haben wir vor allem mit Putzen verbracht“, so Schwester Elke. Dabei wurden sie tatkräftig von Mitgliedern des Fördervereins unterstützt, der sich gegründet hatte, als feststand, dass die Franziskanerbrüder Hermeskeil verlassen würden. Sie haben sich in den vergangenen Monaten um das Gebäude und den Garten gekümmert und auch dafür gesorgt, dass weiterhin regelmäßig sonntagabends Gottesdienste in der Klosterkirche gefeiert werden konnten. Zur Begrüßung der Ordensschwestern hatten sie Ende September zu einem großen Fest eingeladen und so die Schwestern herzlich willkommen geheißen.

Alles tun aus Liebe zu Gott, für Gott, mit Gott, um zu Gott zu gelangen.

Mutter Rosa Flesch

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